Am vergangenen Sonntag fand mit dem Ötztaler Radmarathon eines der härtesten Eintagesrennen für Amateure und auch teilweise für Profis innerhalb Europas statt. Mit dabei war auch dieses Jahr erneut das Team Velolease mit einem neunköpfigen Aufgebot. Bei dem harten 228 Kilometern langen Rennen, welches gespickt mit knapp 5500 Höhenmetern ist, gelang dem Team aus Siegen dabei ein deutlicher Sieg in der Mannschaftswertung sowie mit acht Fahrern unter 8 Stunden sowie den Top200 eine unfassbar geschlossene Teamleistung.
Das Ziel war klar: das Podium sollte es nach 2023 auch dieses Jahr wieder sein, doch schielte man mit einem Auge schon vor dem Start um 6.30 Uhr in Sölden auf den Sieg in der Teamwertung.
Nach einem nervösen Beginn entschloss sich André Reinlein, welcher bereits mit Platz 3 beim Skoda Velorace in Dresden überzeugen konnte, für eine Attacke und zusammen mit dem Regensburger Tobias Halbig fuhr er bis zum Fuße des ersten Anstiegs, dem Kühtai, einen Vorsprung von knapp 45 Sekunden heraus. Sein eigenes Tempo fahrend wurde er erst nach 50 Minuten von der ersten großen Gruppe mit allen Favoriten geschluckt, wo sich immer noch mit Sebastian Stöhr, Florian Christ, Philipp Stratmann sowie Johannes Schäfer vier weitere Fahrer des Teams befanden. Der ersten Tempoverschärfung nach Ochsengarten konnten Schäfer, Reinlein sowie Christ folgen, doch nach der schnellen Abfahrt Richtung Innsbruck verlangsamte die erste große Gruppe das Tempo und so konnten Stöhr und Stratmann wieder aufschließen.
Mit einer ungewöhnlich großen Gruppe um die 150 Fahrer machte man sich Richtung Brenner auf die Verfolgung von Luc Ruffaut, welcher bereits am Kühtai attackiert hat und einen großen Vorsprung herausfahren konnte. Erst nach der Abfahrt nach Sterzing und der kurzen 15% steilen Rampe Richtung Thuins zersplitterte das Feld, jedoch war man aufgrund von starken Gegenwind deutlich hinter der Pace aus den Vorjahren. Schäfer und Christ waren ganz vorne dabei, Reinlein, Stratmann und Stöhr folgten dahinter.
Am dritten Anstieg des Tages, dem Jaufenpass konzentrierten sich die vier letztgenannten ihr eigenes Tempo zu fahren, währenddessen Schäfer sich in der Spitzengruppe festsetzte, die den Führenden Ruffaut sowie den attackierenden Jack Burke verfolgte. So konnte man bereits am Jaufenpass ahnen, dass ein super Ergebnis für das Team Velolease in greifbarer Nähe war. Auch die technisch schwierige Abfahrt meisterten die Teamfahrer anders als einige ihrer direkten Konkurrenten mit Bravour.
Als erster des Teams ging Schäfer in den Scharfrichter des „Ötzis“, in das Timmelsjoch. Erst nach einem Drittel des Anstieg bei Moos musste er dann die erste Verfolgergruppe ziehen lassen, fuhr seinen eigenen Rhythmus und erreichte das Ziel in neuer persönlicher Bestzeit auf Platz 19 (7.15h). Florian Christ verteidigte seine Position von St.Leonhard bis ins Ziel und finishte auf Platz 30 (7.22h). Reinlein, dessen Ausreisversuch ihn anscheinend nur wenig Kräfte gekostet hatte, machte bis zum Gipfel des Timmelsjochs weitere 15 Plätze gut und konnte auch durch die zehnt beste Zeit hinunter nach Sölden seine Kraftreserven noch einmal ausschöpfen und beendete das Rennen auf Rang 32 (7.23h). Wie gut sich das ganze Team vorbereitet hatte, konnte man auch bei den nächsten beiden Finishern sehen, denn sowohl Stöhr (Platz 81 und 7.43h) sowie Stratmann (P.53 und 7.32h), verloren im Vergleich zum Jaufenpass keine Plätze mehr und erreichte wie das gesamte Team (!!!) jeweils eine neue persönliche Bestzeit und das, obwohl der sehr starke Gegenwind am Brenner das komplette Rennen enorm verlangsamt hat. Ronny Stober (7.56h), Daniel Haible (7.59h), Maurice Mack 8.40 sowie Stefan Eckhardt (9.42h komplettierten das starke Mannschaftsergebnis!
Aus der Summe der besten fünf Fahrer wird jedes Jahr der Sieger der Teamwertung des Ötztaler Radmarathons ermittelt und diesen konnte man sich dieses Jahr deutlich mit fast 40 Minuten Vorsprung vor Seriensieger Team Forchheim sowie Team Plasmatreat zum ersten Mal sichern.
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Bildernachweise: Teamfotos und Portraits von Sinje Cramer, Kamerawerk, Siegen; Bilder Teamkit von Toni Eberts Fotografie, Rennbilder von Sportfotograf
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